Das ZAGGmate vereint ein iPad Case und eine Bluetooth-Tastatur für das Apple Tablet und wurde mir für einen Test zur Verfügung gestellt. ZAGG ist dem einen oder anderen sicherlich durch die Invisible Shield Schutzfolien für iPad, iPhone und Co bekannt, das ZAGGmate sorgt nun dafür, dass aus einem iPad zumindest teilweise ein Netbook wird. Meine Erfahrungen mit dem Case und der Bluetooth-Tastatur möchte ich euch in diesem Testbericht mitteilen.
Verarbeitung und erster Eindruck
Das 363g leichte ZAGGmate wird inkl. einem Mini-USB Kabel zum Aufladen des 510 mAh starken Akkus und vier kleinen Gummifüßen, welche an der Unterseite angebracht werden können, geliefert. Das Case ist aus Aluminium und die Oberfläche ist der Rückseite des iPad nachempfunden. Auf den ersten Blick wirkt es dadurch, als ob es direkt von Apple hergestellt wurde.
Die Verarbeitung auf der Innenseite der Schutzhülle kann da leider nicht ganz mithalten: Der Knopf zum Ein- und Ausschalten wirkt etwas billig und auch die Klappe zum Aufstellen des iPad passt nicht zum ansonsten hochwertigen Eindruck. Die kleinen Haltenasen sehe ich hierbei sogar als erste mögliche Schwachstelle für einen Defekt: Ich bin mir nicht sicher, ob diese nicht nach dem 100. oder 1000. Einrasten nachgeben bzw. abbrechen. Während meiner Nutzungsdauer des ZAGGmate konnte ich allerdings keine Defekte feststellen.
Die Bluetooth-Tastatur selbst macht einen sehr guten Eindruck. Die Größe und der Abstand der Tasten gehen angesichts der Kompaktheit in Ordnung (siehe Größenvergleich mit meinem 13″ Notebook und einer Standard Desktop-Tastatur weiter unten) und der Druckpunkt stimmt ebenfalls. Schade ist nur, dass es bislang lediglich ein ZAGGmate Modell mit US Tastatur-Layout gibt. Dies kann beim Schreiben hin und wieder für Verwirrung sorgen, doch dazu später mehr.
Einsatz, innere Werte und Funktionen
Durch den ausdauernden Lithium-Polymer-Akku kommt man mehrere Wochen aus ohne die Bluetooth-Tastatur erneut aufladen zu müssen. Bei Nichtbenutzung schaltet sie sich in einen Schlafmodus, welcher durch einen Tastendruck innerhalb von 2-3 Sekunden wieder beendet werden kann. Diese lange Akkulaufzeit kann ich bestätigen: Bevor dem ZAGGmate die Puste ausgeht, macht das iPad bereits mehrmals schlapp.
Die erste Bluetooth-Verbindung zwischen dem ZAGGmate dem iPad wird über eine Art „Reset Knopf“ hergestellt. Nach dem Einschalten der Tastatur drückt man diesen, aktiviert Bluetooth am iPad und verbindet die beiden Geräte durch die Eingabe eines Zahlencodes. Bei erneuter Benutzung muss dieser Code nicht wieder eingegeben werden, ein Einschalten des ZAGGmate und die Aktivierung von Bluetooth am iPad reichen aus. Ich musste jedoch feststellen, dass man den kleinen Bluetooth-Knopf am ZAGGmate nach mehreren Tagen Nichtbenutzung doch erneut drücken muss, damit die Tastatur vom iPad erkannt wird. Ob das nun am iPad oder am ZAGGmate liegt, kann ich nicht sagen.
Die Verbindung steht, die Halterung ist aufgeklappt, es kann losgehen: Das iPad wird im Hoch- oder Querformat in das ZAGGmate gestellt. Eine spezielle Halterung gibt es leider nicht, wodurch ich das Ganze nur auf einer festen Oberfläche benutzen würde. Die Nutzung auf dem Schoß, wie es bei Netbooks üblich ist, scheint mir zu instabil und ich hätte große Sorge, dass das iPad einfach aus dem ZAGGmate kippt. Stellt man die Kombination jedoch auf einen Tisch oder eine andere feste Oberfläche, sitzt alles wie es sein soll und nichts wackelt.
Das Schreiben funktioniert einwandfrei und vor allem die Funktionstasten des ZAGGmate erweisen sich als sehr praktisch: Über spezielle Tasten kann z.B. der Homescreen aufgerufen, die Suche oder eine Diashow gestartet, oder die Displaytastatur des iPad eingeblendet werden. Über andere Tasten lässt sich die iPod Funktion steuern: Vor, zurück, lauter, leiser, Play und Pause – alles Wichtige ist an Bord. Über die Funktionstaste in der oberen rechten Ecke kann zwischen einzelnen Tastatur-Layouts umgeschaltet werden. Wem also das standardmäßig hinterlegte QWERTZ-Tastatur Layout am iPad in Verbindung mit der Nutzung einer US-Tastatur nicht gefällt, kann durch diese Taste das iPad ebenfalls auf das US-Layout umschalten.
Beim längeren Schreiben stört mich der hohe Aluminiumrand des ZAGGmate. Da dies allerdings je nach Handhaltung verschieden ist, muss jeder selbst ausprobieren, wie er mit der Bluetooth-Tastatur im längeren Einsatz klarkommt.
Wird das iPad nicht mehr benötigt, tritt der zweite Einsatzzweck des ZAGGmate in Erscheinung: Das Case. Das iPad lässt sich, mit der Displayseite nach unten, in das ZAGGmate legen, wodurch dieses zur Schützhülle wird. Der Bereich rund um die Tastatur ist dabei gummiert und leicht erhöht, um Kratzer auf dem iPad-Display zu vermeiden. Liegt das Apple Tablet einmal im Case, ist es dort stabil gepolstert und lässt sich nur mit zwei Händen wieder vom ZAGGmate trennen.
Ein Kritikpunkt an dieser Stelle: Das Case schützt nur die Displayseite des iPad. Die Rückseite müsste zusätzlich, beispielsweise durch eine Folie, vor Kratzern geschützt werden.
Fazit
Wer hin und wieder längere Texte auf dem iPad schreibt oder bereits ein iPad besitzt und sich eine passende Tastatur zum Tablet wünscht, sollte das ZAGGmate in Betracht ziehen. Das Case ist ein stabiles und zum Design des iPad passendes Zubehör und die Integration der Bluetooth-Tastatur ist praktisch. Die Akkulaufzeit ist sehr gut und die Tastatur selbst funktioniert problemlos.
Jeder, der mehr als nur ein, zwei Sätze auf dem iPad schreibt, sollte sich das ZAGGmate näher anschauen, einen Netbook Ersatz erreicht man dadurch allerdings nicht: Das iPad ist schon vom Grundprinzip her zu eingeschränkt und auf einem echten Net- oder Notebook schreibt man vor allem längere Texte nach wie vor deutlich angenehmer. Wer jedoch nur ab und zu eine solche Ergänzung für sein iPad benötigt, sollte über einen Kauf nachdenken.
Das ZAGGmate inkl. Bluetooth-Tastatur ist für 99€ zu haben und kann im offiziellen Shop bestellt werden. Wer auf die integrierte Tastatur verzichten kann, wird ebenfalls fündig: Das Case allein schlägt mit 69,90€ zu Buche.
Vielen Dank an ZAGG Deutschland für das zur Verfügung stellen des ZAGGmate für diesen Test. Falls ihr noch weitere Infos benötigt, findet ihr diese auf der offiziellen ZAGG Homepage. Spezielle Fragen könnt ihr natürlich gerne in den Kommentaren loswerden. 😉
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